Was die Hippies schon wussten, dass gilt auch heut noch: Blumen sind der Hit. In Blumenvasen wohlverstanden. Klar, jetzt sind gerade wieder Blümchenhosen in, aber auch die sind spätestens im Herbst verwelkt und sind glücklicherweise nur eine einjährige Spezies. Dass Blumen welken, macht ihren Charme aus. Vor allem bei Schnittblumen ist es ein beruhigender Gedanke, dass die Blüten innerhalb einer Woche dahin gerafft werden und man selbst so gar keine Schuld daran trägt. Es ist einfach Schicksal. Bei Topf- und Gartenpflanzen spielt ja doch immer ein bisschen das eigene schlechte Gewissen mit, wenn sie erst still dahin siechen und dann einen leisen Tod sterben. Nur schon aus diesem Grund sind Schnittblumen der ideale Deko-Partner im eigenen Heim. Man kann sie bedenkenlos entsorgen und sich neue und schönere kaufen.
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Tulpen, Pfingstrosen, Veilchen, Rosen, Narzissen, Hortensien sind fantastische Stimmungs-Aufheller und geben jedem Raum einen frischen Touch. Nelken sowie auch Lilien sind übrigens schon lange keine Totenblumen mehr. Diesem Mythos muss ein für alle Mal ein Ende gesetzt werden. Es gibt nichts Eleganteres als ein Strauss weisser Lilien, der seinen betörenden Duft verströmt und nichts Lieblicheres als rosarote Babynelken in kleinen Vasen auf einem Nachttisch. Und noch ein alter Zopf gehört der Vergangenheit an: Wahre Liebe äussert sich nicht nur über rote Rosen. Die Frau, die einen Verehrer in die Wüste schickt, weil er ihr anstelle von langstieligen Rosen - für die sie sowieso keine passende Vase gehabt hätte - einen grossen Strauss blauer Hyazinthen schenkt, ist ein echtes Dummchen, denn sie hat sich zweifellos einen Mann mit Stil, Phantasie und Portemonnaie durch die Lappen gehen lassen.
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Eine Vase mit Blumen passt in jeden Raum. Wer optisch auf Nummer sicher gehen will, der beschränkt sich auf eine Sorte. Ein paar weisse Röschen auf dem Nachttisch machen aus dem Zubettgehen einen sinnlichen Akt, ein Sträusschen Veilchen auf dem Waschtisch, macht aus dem frühmorgendlichen Schminken das Styling einer Diva im Morgengrauen. In der Küche erinnert eine Vase mit Olivenzweigen an laue, italienische Nächte mit gutem Wein und Antipasti, im Büro verbreiten orangene Callas einen Hauch von Modernität und Erneuerung. Vor bunt durcheinander gemischten Arrangements sollte man die Finger lassen. Die sehen eher bemüht als elegant aus. Natürlich gibt es auch hier gekonnte Ausnahmen, aber sie sind selten und finden sich absolut gar nie nach der Kasse neben dem Kiosk in Lebensmittelgeschäften.
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Gut gebundene Blumensträusse und gekonnt arrangierte Topfpflanzen finden sich ausnahmslos in Blumenfachgeschäften. Dort walten talentierte und gut ausgebildete Floristen ihres Amtes. In diesen Geschäften geschehen magische Dinge. Aus kindlichen Margeriten werden atemberaubende Kunstwerke, noch nicht geschlüpfte Blumenzwiebeln auf Podesten ins rechte Licht gerückt, einfaches Moos setzt sich um antike Spiegel gewickelt in Szene. Es sind allesamt Werke, die nicht für die Ewigkeit gemacht sind und dennoch gerade wegen ihrer Vergänglichkeit ihr Geld wert sind. Ein Zuhause angefüllt mit Blüten ist ein Ort der Sinnlichkeit, des Träumens und der Wohlfühlens. Ein persisches Sprichwort besagt: „Wenn ich nur zwei Laibe Brot hätte, dann würde ich einen verkaufen und dafür Hyazinthen kaufen, denn sie würden meine Seele nähren.“
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