Der gemeine Fliegenpilz kreuzt meinen Weg seit Wochen. Manchmal ist er hellblau, oft rosa aber es gibt ihn in allen erdenklichen Farben. Passend für jeden Haushalt. Natürlich auch in seiner ursprünglichen Farbe: Rot und Weiss. Seit die Läden sich für den Weihnachtsverkauf gerüstet haben ist er allgegenwärtig, dieser süsse, kleine Pilz.
Offensichtlich ist der Pilz an sich ein Fröhlichkeitsspender im Sinne des Jöh-Effektes, den er bei seinem Anblick bei Gross und Klein auslöst. Ähnlich wie junge Hunde und Männer, die freiwillig auf den eigenen Nachwuchs aufpassen. Sowas findet man härzig. Obwohl der Fliegenpilz ja im richtigen Leben ungeniessbar ist, genauso wie die Hunde übrigens und die Freizeit-Hausmänner. Aber ich schweife ab.
Der Weihnachtspilz ist dieses Jahr ein Must in jedem dekorierten Haus und das ist gut so. Bietet er doch unermesslich viele Gestaltungsmöglichkeiten. Er kann einen ganzen Baum gepunktet herausputzen oder rund um den Tellerrand das Mal des heiligen Abends behindern. Er kann auf Fenstersimsen zwischen Moos wohnen oder frech aus Nikolaus-Socken hervorlugen. Man kann ihn auch in Massen am Bettgestellen befestigen, wobei darauf geachtet werden sollte, dass die Halterungen gut fest gemacht werden, da sonst nach dem festlichen Hallelujah nur noch ein Scherbenhaufen übrig bleiben könnte. Zahmere Aufenthaltsorte für den Pilz sind Kronleuchter, wo sie das Gehänge aufpeppen oder als Farbtupfer in Vogelkäfigen mit oder ohne Vögel. Wenn bereits ein Vogel im Käfig wohnt sollte ein Pilz gewählt werden, der farblich zum Geflügel passt.
Ich persönlich gebe zu, dass ich vom Pilzfieber befallen bin. Ich finde sie einfach putzig. Besonders die Pastellfarbenen haben es mir angetan. Ich habe einen dezenten Etageren-Schrein für sie errichtet, der meinen Esstisch schmückt. Ebenfalls finde ich es passend öfter Pilzrisotto oder anderweitige Pilzadditionen beim Essen zu servieren. Man muss so ein Thema ja auch mal richtig durchziehen, nicht wahr? Das mag nicht ungefährlich sein, macht aber jede Menge Spass und man weiss ja: No risk, no fun.
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