Katzenliebhaber
werden mich für diesen Text auf die schwarze Liste setzen. Ist aber okay.
Schwarz steht mir. Jedenfalls muss mal etwas Grundlegendes in Sachen Hauskatzen
gesagt werden: Eigentlich gehört das verboten. Und zwar weil diese Tiere zwar
recht hübsch anzusehen sind, aber die Inneneinrichtung entweder mit ihrem
instinktiven Verhalten oder ihren unsäglichen Accessoires verunstalten. Katzen
müssen raus. Sie gehören aufs Land, wo sie draussen ihr Geschäft und ein paar
Mäuse, Ratten oder Spatzen erledigen können. Eingepfercht in Wohnungen drehen
die doch durch und vorher noch ihre Frauchen. Um jetzt noch ein weiteres Klischee
zu bedienen: Wenn Single-Frauen beim Date um 22.00 Uhr nach Hause verschwinden,
mit der Begründung, dass sie noch mit ihren Katzen spielen müssen, dann ergreift
jeder vernünftige Mann die Flucht. Katzenfrauen haftet leider immer ein wenig
der Duft der Hysterie an - und ziemlich viele Katzenhaare noch dazu.
Szene aus Breakfast at Tiffany's |
Abgesehen
von diesem menschlichen Katzen-Makel gibt es aber noch eine weitaus schlimmere,
nicht von der Hand zu weisende Grässlichkeit, die jedem einigermassen
stilbewussten Menschen klar machen müsste, dass man unmöglich Stubentiger
halten kann: Der Katzenbaum. Ein Katzenbaum ist eine Frechheit erfunden von
Menschen, die Katzen einsperren. Das Ziel dieses Baumes ist nicht das Wohl des
Tieres, sondern dient dazu, seine Krallen von den Polstermöbeln und Vorhängen
fern zu halten. Aber Katzenhalter werden Ihnen da eine ganz andere,
tierfreundliche, „Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere“-Fabel
auftischen. Dabei wäre es piep egal, ob die Viecher das Sofa komplett schreddern,
denn das sähe immer noch besser aus als der Katzenbaum im Wohnzimmer.
Kater Larry von David Cameron an der Downing Street
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Warum
dieses abscheuliche Ding ganz oft einen so prominenten Platz zugewiesen bekommt,
werde ich nie verstehen; wird aber oft mit zweifelhaften Begründungen erklärt: „Die
Tierchen gehören zur Familie und dürfen deshalb vom Baum aus mit mir fern sehen.
Sie sind halt gerne bei den Leuten.“ Miau! Katzen wollen weder bei den Leuten
sein, noch fern sehen – sie wollen unter sich bleiben, ihr Revier bepinkeln und
endlich dem Kanarienvogel im Käfig den Garaus machen. Wenn Sie also schon
unbedingt Katzen unter Hausarrest halten, dann muss das Haus so gross sein, dass
die Tiere ein Zimmer für sich bekommen. Dort kann alles hinein, was der
Ästhetik schadet – der Katzenbaum, das ganze quietschende und schillernde
Spielzeug, das überteuerte Sheba-Arsenal und die Katzenkiste.
Das
Katzenklo übrigens ist von den Katzen-Accessoires das Allerfieseste. Das steht
ja gerne mal in der Gästetoilette. Wo soll es auch sonst hin? Gäste hat man
nicht regelmässig, das geht das schon, sagt sich der pflichtbewusste Katzen-Einbuchter.
Ich war schon auf Gästetoiletten, bei denen ich die Türe nicht schliessen
durfte, weil es die Katze traumatisieren könnte, wenn sie nicht kann, wenn sie muss.
Andere lösen das Problem mit einer Katzenklappe, die ins Gäste-Klo führt. Diese
Leute denken, dass es nicht Gemütlicheres geben kann, als zusammen mit einer
Katze synchron zu pinkeln. Von anderen Dingen ganz zu schweigen. Seien sie mir
nicht böse, aber das sind eindeutige Regelverstösse. Und zwar gegen die Regeln
des guten Geschmackes.
Kater Larry von David Cameron in seinem Heim an der Downing Street
http://de.rian.ru/photolents/20120329/263186909_6.html |
Ich
plädiere für ein eidgenössisches Katzenbaumverbot in Wohnzimmern und für die
Einrichtung von Katzenklappen bei allen
Tierheimen. Da kann man bei Nacht und Nebel sein Tier mit zwei Portionen Futter
hinein setzen, nach Hause gehen, den Katzenbaum verbrennen, mit den restlichen
Sheba-Portionen eine Mitzi-Gedenk-Lasagne backen und dann endlich wieder ein
richtiges Leben führen, einen netten Mann kennen lernen und das Klo für sich
alleine haben. Mitzi indessen bekommt eine zweite Chance auf dem Bauernhof ohne
neurotisches Frauchen, dafür mit richtigen Bäumen, echten Mäusen und fressbaren
Vögeln. Ein dreifaches Miau auf die Schweizerische Bewegung zur Befreiung der
Hauskatzen!
Die Katzen müssen raus. Michelle Obama hilft und Fotoshop machts möglich. |
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