Obwohl es sie seit Hunderten
von Jahren gibt, haben die Tapeten in der Schweiz einen schlechten Ruf. Zusammen mit den Spannteppichen sind sie als absolut
uncool verpönt. Eigentlich schade, denn so eine Tapete kann das Wohnzimmer
einer profanen Blockwohnung im Handumdrehen in einen Salon verwandeln, der
eines Palais würdig wäre. Und alles mit ein bisschen Kleister. Es kommt halt
auf das Muster an und braucht ein bisschen guten Geschmack. Wer letzteres nicht
sein eigen nennt, der sollte lieber weiteren seinem helvetischen Abrieb
huldigen. Dem Maler, der diesen Putz des Grauens erfunden hat, sollte man
übrigens noch heute die Lizenz entziehen. Es ist erschreckend, dass sich eine
Grässlichkeit diesen Ausmasses so rasend schnell verbreitet hat, dass sie heute
in fast allen Wohnungen und Häusern wütet und der gemeine Schweizer davon
überzeugt ist, dass dieser Abrieb das non plus ultra der Wandputze sei. Was für
ein Irrtum! Eidgenossen wacht auf! Wände brauchen keine Körnchen! Wände müssen
eben sein, dann klappt es auch mit den Tapeten.
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Source: http://homysphere.com |
Die Tage der Fototapete sind
längst vorbei. Man muss sich heute nicht mehr einen Palmenstrand ins Wohnzimmer
kleben. Es kann unter vielfältigen Mustern und Sujets das Passende ausgesucht
werden. Bei Kinderzimmern scheint es akzeptabler zu sein als in Schlafzimmern,
Büros und – man halte sich fest – Badezimmern. Es gibt wasserfeste Tapeten, ob
man es glaubt oder nicht. Wer sich für eine Tapete entscheidet, ist in den
Augen des Mainstreams immer ein bisschen ein Freak. Einer, der nicht kapiert
hat, dass das überhaupt nicht „in“ ist. Ein Bünzli halt. Wenn ich eines gelernt
habe im Leben, dann ist es, dass die, die andere ganz schnell als altmodisch
bezeichnen und von sich stets behaupten en vogue zu sein, die grössten Bünzlis
überhaupt sind und keine Ahnung haben, was gerade angesagt ist. Wer sich also
das Wohnzimmer mit pinkfarbenen Streifenmustern tapeziert, ist ein
anbetungswürdiger Held der Wandverkleidung und ein Kämpfer gegen die
Körnchenwände. Bravo!
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Source: http://homysphere.com |
Tapeten sind so angesagt,
dass sogar Dieter Bohlen seine eigene Tapetenlinie entwickelt hat. Gut, die
Designs stammen nicht aus seiner eigenen Feder – er komponiert besser als er
zeichnet - aber er hat sich aus einer grossen Anzahl Vorschlägen die Muster für
seine Kollektion ausgesucht, die er sich selbst in die gute Stube hängen würde.
Angetroffen habe ich ihn beim Alpensymposium in Interlaken und dort zeigte er
mir stolz ein Toile de Jouy-Muster aus seiner Linie New Romance und erklärte: „Die
wurde sofort zum Bestseller!“ Nichts weniger hätten wir von einem Dieter Bohlen
erwartet. Nach zig-fachem Doppelplatin wird unbestritten auch der doppelte,
goldene Kleisterpinsel folgen. Und was
einem Bohlen recht ist, das kann einem extrovertierten Schweizer nur billig
sein. Geht also hin, kratzt die würdelosen
Körner von den Wänden und kleistert was das Zeug hält.
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Landhaus Diva mit Dieter Bohlen |
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New Romance Tapete von Dieter Bohlen http://www.ps-international.de |
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Source: http://hookedonhouses.net |
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Source: http://houseandhome.com |
Ich benötige dringend neue Tapeten und möchte unbedingt eine von Dieter Bohlen::) werde mich gleich mal daran machen sein Sortiment zu filtern!!
AntwortenLöschenSuper Idee Tamara!!
LG Margrit Stein