Was steht in sämtlichen
Anwaltskanzleien, Architekturbüros oder Privatbanken? In der Lobby aller
Versicherungen, Consulting-Firmen und Schönheitskliniken? In jeder
Yuppie-Wohnung oder bei Irina Beller in der Villa? - Ein LC2! Oder mehrere
davon. In Schwarz, versteht sich. Das
ist zeitlos und macht einen schlanken Fuss. Nein, das ist kein Joghurt. Es geht
hier um die allseits beliebten Ledersessel des Designers Le Corbusier. Ein
Möbelstück, das seit einer gefühlten Ewigkeit mit seiner Schlichtheit überzeugt.
Kreiert wurde dieses Modell vor 95 Jahren und erfreut sich seither
uneingeschränkter Popularität. Nur Jopi Heesters hat diesbezüglich länger
durchgehalten.
Vintage LC2 / Bild über: http://www.sfgirlbybay.com/ |
Als Anhänger
des Purismus und vehementer Verfechter der Schnörkellosigkeit ist Le Corbusier in
die Schweizer Design-Geschichte eingegangen. Romantik war allerdings nicht sein
Ding. Sein Mantra setzte sich aus Zweckmässigkeit, Funktionalität und
Wirtschaftlichkeit zusammen. Er mag ein Mann des kalten Stahls und der glatten
Oberflächen gewesen sein, aber sicherlich nicht einer ohne Leidenschaft. Im
Gegenteil: Er brannte für seine Projekte, seine Werke und einmal sogar für Josephine Baker. Die
Tänzerin soll ihn auf der Überfahrt von Marseille nach Montevideo mit in ihre
Kabine genommen haben. Es kann sein, dass bei diesem Stelldichein der ideelle
Grundstein für die Möbel-Serie LC 1-7 gelegt wurde, als er in der Hitze des
Gefechts mit der Hosentasche an Josephines verschnörkelter Chaiselongue hängen
blieb.
LC4 / Bild über http://www.hayneedle.com/ |
Wie auch immer
das Design für die verschiedenen Corbusier Möbel zustande kam – jedenfalls werden
sie noch heute fleissig produziert und verkauft. Neben LC2 ist auch die die
Liege LC4 ein gern gesehenes Möbelstück. Eines allerdings, das in Sachen
Komfort eindeutig zu kurz gekommen ist. Es scheint für Leute gemacht, die keine
Arme haben. Denn wenn man darauf liegt, dann müssen sie beidseitig herunter
baumeln, weil sonst nirgends Platz für sie ist. Entweder ist das ein
avantgardistisch-ergonomisches Feature oder eine subtile Hommage an Kriegsversehrte.
Auf jeden Fall ist es ein typisches Vorzeigemöbel, das vorwiegend dem Zweck
dient, unbescholtene Besucher zu beeindrucken.
Bild über http://inspiringinteriorsideas.com/ |
Nun sind
solche Designer-Stücke tatsächlich eine schöne Sache, aber müssen sie denn
immer in den gleichen Farben und Bezügen daher kommen? Schwarz ist nicht immer
die coolste Lösung, und Zeitlosigkeit wird überschätzt. Manchmal muss man
einfach mal ein bisschen wagemutig sein und sich zum Beispiel einen LC2 in
dunkelblauem Plüsch beziehen lassen. Josephine Baker hätte das gefallen.
Überhaupt sind Vintage Versionen von allen Corbusier Möbeln den neu
hergestellten vorzuziehen, weil sie einfach eine gewisse Patina haben. Und das
ist gut, weil die Patina der Sachlichkeit Wärme verleiht.
LC1 / Bild über http://inspiringinteriorsideas.com/ |
Und betreffend
Joghurt ist es übrigens so, dass LC1 natürlich tatsächlich eines ist. Mit dem komfortablen
Lederstuhl LC1 von Le Corbusier hat es denn auch eines gemeinsam: Wenn man das
Milchprodukt auf dem gleichnamigen Stuhl zu sich nimmt und dabei leicht mit den
Becken wippt, dann reguliert LC1 sanft und natürlich die Verdauung.
Und wer ist
jetzt Charles Jeanneret? Das ist der bürgerliche Name von Le Corbusier, aber
der war ihm wohl zu verspielt...
Hier gibt's tolle Vintage Designer Möbel:
www.hektor-living.ch
www.moebel-zuerich.ch
www.bogen33.ch
www.walterwalter.ch
Bild über http://casavogue.globo.com/ |
Bild über http://gbcmag.com/ |
Bild über http://www.apartmenttherapy.com/ |
Bild über http://www.nytimes.com/ |
Bild über http://bungalowclassic.tumblr.com/ |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen