Clifford Lilley und die Villa Egli - Ein Team mit Charme, Stil und Esprit
Gleich beim ersten Anblick
der Villa Egli war Clifford Lilley fasziniert von diesem Haus, das direkt an
der Zürcher Spaziermeile am See liegt. Dreissig Jahre ist es schon her, als er
bei einem Spaziergang dieses, über 100 Jahre alte, im englischen Landhausstil
erbaute Bijou zum ersten Mal sah und von der Musik angelockt wurde, die auf die
Strasse drang. In der Villa Egli war damals die Ballet Academy Zurich sowie
ihre Studenten aus aller Welt untergebracht. Als Clifford durch die Fenster die
Tänzer sah, wollte er mehr über diesen Ort herausfinden. Der Zufall wollte es,
dass just im gleichen Moment, als Clifford an die Türe klopfte, die damalige
Direktorin der Academy, Herta Bamert, aus dem Haus trat. Sie erzählte von ihrer
Schule, er erzählte von seinen Erlebnissen und davon, dass er gerade erst aus
seiner Heimat Südafrika in Zürich angekommen sei und dort eine
Schauspielausbildung abgeschlossen hätte. An der Ballettschule war ein
Studienplatz frei, und so packte Clifford die Gelegenheit beim Schopf und
schrieb sich an der Ballet Academy ein. Viele zertanzte Schuhe später
ergatterte er sogar ein Zimmer im ersten Stock der Villa. Heute ist er immer
noch dort, geniesst die exklusive Lage und den kreativen Esprit, der im Haus
herrscht.
Clifford Lilley in seinem zauberhaften Büro. |
Die Villa Egli hat in all
den Jahren immer eine Ballettschule, verschiedene Künstler und Studierende
beherbergt. Clifford Lilley hat es nie gestört, dass die Villa eine WG ist.
Auch nicht, dass das Haus etwas renovationsbedürftig ist und sein Mietvertrag
immer nur auf beschränkte Zeit verlängert wird, weil die Stadt Zürich darauf
hofft, dass jemand die unter Heimatschutz stehende Villa übernimmt. Vielleicht
macht all das den Charme der Villa aus. Immerhin ist „shabby“ wenn es um’s
Wohnen geht sowieso gerade sehr en vogue. Und wenn sich Clifford Lilley mit
etwas auskennt, dann mit der Mode und den angesagten Trends. Als Stylist und
Fashion Consultant ist das sein täglich Brot. Nicht nur seine Kunden sondern
auch sein Zuhause profitieren von seinem geübten Auge. Mit einem unfehlbaren Flair
für Stil und der Liebe zu allem Schönen hat er die Räume, die er bewohnt,
genauso harmonisch wie aufregend eingerichtet.
Stilleben mit Dame im Gang der Villa Honegg. |
Bereits der Vorraum zu
seinem Büro ist mit Blumen geschmückt. Frische Blüten sind ihm wichtig. Deshalb
sind sie grosszügig im ganzen Haus verteilt,
und rein optisch partizipieren auch seine Mitbewohner an ihnen mit. Wenn
man das Büro betritt, fühlt man sich in eine andere Zeit zurück versetzt und an
einen anderen Ort. Er erinnert an die Drawing Rooms der englischen
Herrenhäuser. Clifford hat es mit seiner Büchersammlung ausgestattet, mit
reizenden Details und überraschenden Hinguckern. Die Möbel hat er grösstenteils
geschenkt bekommen oder sie sind eine Leihgabe. „Weil ich nie weiss, wie lange
ich in der Villa bleiben kann, wollte ich nur wenig Möbel besitzen. Auch weil
man nicht weiss, wo man danach hinzieht und ob sie dann noch reinpassen.“ sagt
er mit einem wissenden Lächeln. Aus diesem Grund hat natürlich auch jedes Stück
seine Geschichte und die seines ehemaligen Besitzers zu erzählen, was dem Raum
noch einen zusätzlichen Kick verleiht.
Blumen im Vorraum zum Clifford's Büro. |
Im oberen Stock befinden
sich Clifford Lilley‘s privaten Räume und allein der Aufstieg in diese Gefilde
über ausgetretene, steile Holztreppen ist eine Augenweide und ein kleines
Abenteuer zugleich. Viele Türen gehen vom langen Gang ab, an dessen Ende sich
„The Green Room“ befindet. Wenn draussen die Sonne scheint, ergiesst sich
warmes Licht auf die antiken Tapeten mit dem grünen Blumenmuster und verwandelt
das Wohnzimmer in einen strahlenden Ort der Ruhe. Dazu befragt, was ihm bei der
Einrichtung am wichtigsten sei, erklärt Clifford: „Gute Proportionen und ein
paar Freiräume sind wichtig. Auch dass zwischendurch, immer wieder etwas steht,
dass dem Auge schmeichelt. Ein schönes Buch oder Bild zum Beispiel. Und grosse
Vasen mit Blumen.“ Diesem Credo folgend gibt es im grünen Raum viel Platz für
kreative Gedanken, aber keinen für Eintönigkeit. Hier sowie auch in den anderen
Räumen herrscht ein lockerer, eklektischer Stil vor. Ein eleganter, goldener
Spiegel ziert eine Kommode auf der Familienfotos stehen. Clifford zeigt mit
Stolz auf die Fotos und lacht: „Mein Vater und mein Grossvater waren beide bei
der Marine. Ich auch, aber ich wollte dann trotzdem Schauspieler werden.“
Im langen Gang vor dem
Wohnzimmer hat Clifford seine eigene, kleine Gartenecke aufgebaut, die er
liebevoll hegt und pflegt. Auf die Frage, ob er etwas sammle, überlegt er lange
und sagt dann: „Vielleicht Bücher. Ich habe viele Bücher und ich liebe sie.“
Wenn man allerdings die Wände im Gang betrachtet, dann wird schnell klar, dass
er auch ein Faible für Bilder hat. Sie hängen überall. In allen Grössen und
Formaten, Alte, Neue, mit und ohne Rahmen. Und es wäre nicht Cliffords Galerie,
wenn es nicht auch zu jedem Bild eine Anekdote zu erzählen gäbe. Was ihn und
auch seine Arte des Einrichtens ausmachen, sind die Geschichten, die er erzählt
und die erfrischende Bereitwilligkeit mit der er es tut. Langweilig wird es um
ihn herum nie. Dafür hat er schon immer zu sorgen gewusst.
Bilder Sammelsurium im Gang. |
Als er in den 80er Jahren
aus Südafrika in die Schweiz kam, um bei seinem damaligen Lebenspartner zu
sein, war es aufgrund seiner fehlenden Deutschkenntnisse schwierig für ihn als
Schauspieler Fuss zu fassen. Sein grosses Interesse an allem Neuen und sein Mut
unkonventionelle Wege zu gehen bescherten ihm jedoch eine ungewöhnliche
Karriere. Clifford arbeitete lange Zeit als Statist am Opern- sowie am
Schauspielhaus, durfte mit dem Theater-Tross zu Aufführungen in die grossen
Metropolen reisen und lernte Schauspieler, Sänger und Intendanten kennen, mit
denen er noch heute Freundschaften pflegt und die ihrerseits grosse Karrieren
gemacht haben. Ausserdem engagierte er sich für wohltätige Projekte.
Organisierte Charity Runs und Konzerte.
Nicht wegzudenken: Blumen allüberall. |
Mit der Zeit musste er sich
eingestehen, dass das zwar spannenden Aufgaben waren, diese aber nur wenig Geld zum Leben
einbrachten. „Und ich habe schon immer schöne Dinge geliebt.“ sagt er lachend.
Also musste ein Job her, der ein stetes Einkommen garantierte. Der Zürcher
Designer Hannes B suchte damals einen Modeberater- und Verkäufer, der ihm in
seinem Geschäft mithalf. Clifford ergriff einmal mehr die Gelegenheit und
heuerte bei dem Designer an. Viele Jahre lernte er dort alles, was man über
Mode, Menschen und Manierlichkeit wissen muss, bis er sich eines Tages dazu
entschloss, sich als Stilberater und Stylist selbstständig zu machen. Clifford
sagt von sich selbst, dass er ein ambitionierter Mensch sei. Seine Ziele
verfolgt er mit grosser Disziplin und ist bereit, sein Herzblut darin zu
investieren.
Es gehört eine gute Portion
Courage und viel Leidenschaft dazu, seine Träume zu leben. Für Clifford Lilley
hat es sich als goldrichtig erwiesen, dieser Intuition zu folgen. Heute ist er
in Zürich und der ganzen Schweiz als Experte in Stilfragen bekannt. Er ist
regelmässig im Fernsehen zu sehen, am Radio zu hören, hat ein Buch geschrieben
und ist der Stilberater der VIPs. Er hat es geschafft und ist dabei das
geblieben, was er immer war: Authentisch, unprätentiös und weltoffen.
Seine Tipps und Tricks in
Sachen Mode sind übrigens durchaus nicht nur etwas für die Schönen und Reichen.
Auch Firmen oder modebewussten Damen und Herren suchen seinen kompetenten Rat.
Erschwinglich ist das allemal, vor allem in Anbetracht dessen, dass so ein
Shopping Nachmittag mit Clifford Lilley zur Folge hat, dass man am Ende mit gut
sitzenden, zeitlosen Kleidern eine Grundausstattung zusammen hat, auf die man
selbst weiter aufbauen kann. Eine Investition also, die sich rechnet.
In der Mode wie auch in der
Inneneinrichtung gibt es ständig wechselnde Trends. Was die Villa Egli
betrifft, so ist sie zu erhaben, um sich auf solche Kinkerlitzchen einzulassen,
obwohl „The Green Room“ nichtsahnend die aktuelle Sommerfarbe aufgegriffen hat.
Wenn es ums Wohnen geht, so ist für Clifford Lilley eins klar: Zeitlose Eleganz
gepaart mit trendigen Accessoires ergibt einen lässigen, raffinierten Style.
Das gilt auch für die Mode. Auf die Frage, was die Frau diesen Sommer im
Kleiderschrank haben muss meint Clifford: „Ein luftiges, grünes Kleidchen
sollte schon dabei sein.“ Nach einer kurzen Denkpause fügt er mit seinem
unwiderstehlichen Charme an: „And a little, black dress, my darling.“
Jedes Bild hat eine Geschichte. |
Anordnung von schönen Dingen im Green Room. |
Skulptur zwischen Büchern in Clifford's Office. |
Stilleben mit Familienanschluss. |
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