Es gibt sie
zu Tausenden. In jedem Haushalt findet sich eine Vielzahl davon in
unterschiedlichen Grössen. Teller! Man kann aus ihnen Suppe löffeln, Cornflakes
futtern oder Spaghetti essen. Die süssen Kleinen eignen sich besonders gut für
Kuchen und Gebäck. Die Grossen auch als Unterlagen für einen Adventskranz und
die Länglichen für Forelle Blau. In WG’s dienen sie wahlweise als
Kerzenuntersatz oder Aschenbecher und bei Oma als Futtergeschirr für verwaiste
Igel im Garten. An griechischen Hochzeiten ganz besonders, aber auch als
theatralischer Abschluss von ehelichen Streitgesprächen in mediterranen
Gegenden, werden sie gerne mit viel Geschrei zerdeppert. Hoppah!
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Man kann sich die Teller aber auch einfach als Deko an die Wand hängen. Sie finden das
spiessig? Warum denn? Eine Sammlung verschiedener Teller mit ansprechenden
Motiven und erbauenden Farben ist allemal fantasievoller als die ewigen Poster
von springenden Delphinen oder Monets Wasserlilien in silberfarbenen Alurahmen.
Ganz zu schweigen von den unsäglichen, inflationär auftretenden Tigerbildern
von Rolf Knie. Das gleiche gilt für überdimensional vergrösserte Fotos von
Enkelkindern, die vorzugsweise im oberen Drittel einer Wand platziert werden.
Es gibt eine Studie, die besagt, dass man anhand des Abstandes von Bildern zum
Boden, die soziale Stellung einer Person bestimmen kann. Je höher der Schunken
hängt, desto niedriger die Schicht. Aber vielleicht ist das nur ein Gerücht.
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Teller sind
eine vielschichtige Angelegenheit mit grossem Kult-Potential. Wenn man sich mal
von den klassischen Wandtellern mit Lady Diana- und Papst-Motiven verabschiedet
– obwohl sowas, in grosser Zahl an eine Wohnzimmerwand genagelt, durchaus als
skurrile Pop-Art durchgehen könnte – dann bleiben die einzelnen und doch
zauberhaften Rosenthal-Teller, die man von der Grossmutter geerbt hat oder die
zur Hochzeit geschenkt bekommen Wedgwood-Kuchentellerchen, von denen nur noch
zwei intakt geblieben sind. Was soll man denn sonst damit machen, wenn nicht die
heimischen Mauern damit verschönern? Immerhin hat das Geschirr in solchen
Fällen ja immer noch einen ideellen Wert. Mit ein bisschen Vorstellungskraft
und einem Trip ins Brockenhaus, um die Sammlung mit farblich passender Keramikware
aufzustocken, entsteht in Nu ein Kunstwerk, das eines Andy Warhols würdig
gewesen wäre. Was dem Andy seine Konservenbüchsen waren, ist dem mondänen
Städter seine Porzellan-Teller-Sammlung. 15 minutes of fame inklusive.
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Die würzig verfassten Texte zu den glustig angerichteten Wohnlandschaften auf den Bildern wecken Appetit auf noch mehr Diva-Rezepte . . . Kompliment zum tollen Blog und gerne begrüssen wir Sie ein anderes Mal wieder in unserer Vorrats-/Schatzkammer :-)
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