Mittwoch, 7. August 2013

Ein Teller ist ein Teller, ist ein Teller, ist ein Teller



Es gibt sie zu Tausenden. In jedem Haushalt findet sich eine Vielzahl davon in unterschiedlichen Grössen. Teller! Man kann aus ihnen Suppe löffeln, Cornflakes futtern oder Spaghetti essen. Die süssen Kleinen eignen sich besonders gut für Kuchen und Gebäck. Die Grossen auch als Unterlagen für einen Adventskranz und die Länglichen für Forelle Blau. In WG’s dienen sie wahlweise als Kerzenuntersatz oder Aschenbecher und bei Oma als Futtergeschirr für verwaiste Igel im Garten. An griechischen Hochzeiten ganz besonders, aber auch als theatralischer Abschluss von ehelichen Streitgesprächen in mediterranen Gegenden, werden sie gerne mit viel Geschrei zerdeppert. Hoppah!

Source: http://dishfunctionaldesigns.blogspot.ch

Man kann sich die Teller aber auch einfach als Deko an die Wand hängen. Sie finden das spiessig? Warum denn? Eine Sammlung verschiedener Teller mit ansprechenden Motiven und erbauenden Farben ist allemal fantasievoller als die ewigen Poster von springenden Delphinen oder Monets Wasserlilien in silberfarbenen Alurahmen. Ganz zu schweigen von den unsäglichen, inflationär auftretenden Tigerbildern von Rolf Knie. Das gleiche gilt für überdimensional vergrösserte Fotos von Enkelkindern, die vorzugsweise im oberen Drittel einer Wand platziert werden. Es gibt eine Studie, die besagt, dass man anhand des Abstandes von Bildern zum Boden, die soziale Stellung einer Person bestimmen kann. Je höher der Schunken hängt, desto niedriger die Schicht. Aber vielleicht ist das nur ein Gerücht.

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Teller sind eine vielschichtige Angelegenheit mit grossem Kult-Potential. Wenn man sich mal von den klassischen Wandtellern mit Lady Diana- und Papst-Motiven verabschiedet – obwohl sowas, in grosser Zahl an eine Wohnzimmerwand genagelt, durchaus als skurrile Pop-Art durchgehen könnte – dann bleiben die einzelnen und doch zauberhaften Rosenthal-Teller, die man von der Grossmutter geerbt hat oder die zur Hochzeit geschenkt bekommen Wedgwood-Kuchentellerchen, von denen nur noch zwei intakt geblieben sind. Was soll man denn sonst damit machen, wenn nicht die heimischen Mauern damit verschönern? Immerhin hat das Geschirr in solchen Fällen ja immer noch einen ideellen Wert. Mit ein bisschen Vorstellungskraft und einem Trip ins Brockenhaus, um die Sammlung mit farblich passender Keramikware aufzustocken, entsteht in Nu ein Kunstwerk, das eines Andy Warhols würdig gewesen wäre. Was dem Andy seine Konservenbüchsen waren, ist dem mondänen Städter seine Porzellan-Teller-Sammlung. 15 minutes of fame inklusive. 

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Source: http://eyefordesignlfd.blogspot.ch

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1 Kommentar:

  1. Die würzig verfassten Texte zu den glustig angerichteten Wohnlandschaften auf den Bildern wecken Appetit auf noch mehr Diva-Rezepte . . . Kompliment zum tollen Blog und gerne begrüssen wir Sie ein anderes Mal wieder in unserer Vorrats-/Schatzkammer :-)

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