Freitag, 29. Juni 2012

Gefährliche Schenkungen


Sich gegenseitig zu beschenken ist eine schöne Sache.  Geburtstage, Weihnachten und Hochzeiten sind am ergiebigsten, denn da wird meist nicht gespart und wenn man Glück hat, dann sind die Präsente nicht nur teuer gewesen, sondern entsprechen auch vollkommen dem Geschmack des Beschenkten. Im Märchen gibt es solche Zufälle. Im richtigen Leben nicht. Ich behaupte, dass die Mehrheit aller Geschenke beim Empfänger ein angestrengtes Lächeln, eine mehr oder weniger gekonnt geflunkerte Danksagung , aber hauptsächlich den Gedanken daran auslösen, wie das Präsent versteckt, entsorgt, zerstört oder weitergegeben werden kann, ohne dass es dem Schenker auffallen wird. Bei wertvollen Sachen ist das eine echte Herausforderung. Dies ist übrigens einer der Gründe, warum man unbedingt eine Putzfrau braucht. Sie nimmt einem leidige Arbeiten ab, macht das Haus sauber, ist massgeblich daran beteiligt, dass der Haussegen nicht in Schieflage kommt, weil keiner putzen will und jetzt kommt’s:  Sie demoliert, verschusselt oder entwendet ungewollte Geschenke. Das ist der perfekte Fringe Benefit, also sozusagen eine Putznebenleistung. Klar, sie tut das nicht wirklich, aber sollte ein Schenker mal nachfragen, wo sein Geschenk geblieben ist, dann schiebt man es einfach auf die Putze. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Sie diese nie mit Namen erwähnen, denn sonst haben Sie plötzlich eine Verleumdungsklage am Hals und das würde aus dem schönen Fringe Benefit ganz schnell einen hässlichen Kollateralschaden machen.
Kinderzeichnung, Kevin, 3 Jahre
Liebgemeinte Geschenke von Paten-, Enkel- oder Freundeskindern sind eine weitere Ansammlung von Abscheulichkeiten, die die meisten von uns über sich ergehen lassen müssen. Kinder können weder schöne Bilder malen, noch attraktive Serviettenhalter basteln. Nicht mal Michelangelo konnte das und Picasso kam auch als Erwachsener mit den Proportionen schlecht klar. Nie und nimmer wären die Eltern dieser Superstars auf die Idee gekommen, ihren Sprösslingen zu erlauben ausgefranste Fresszettel mit Kritzeleien darauf an ihre Paten zu verschenken. Daran sollte man sich auch heute noch halten. Solches Zeug können die Eltern bei sich zu Hause an den Kühlschrank kleben aber sie sollten damit nicht an die Öffentlichkeit gehen. Immerhin können Zeichnungen mit anerkennenden Worten entgegen genommen und danach diskret im Altpapier entsorgt werden.  Leider gibt es auch hier immer wieder übereifrige Basteleltern, die ihren Kindern einreden, dass sich das Gotti über eine gerahmte Zeichnung äussert freuen würde. Wie bitte? Gibt es einen absurderen Gedanken? Kinder zu solchen Taten anzustiften grenzt an Nötigung auf beiden Seiten. Bei solch unverschämten Schenkungen muss zu allem Übel jetzt nicht nur das Papier sondern auch noch der Rahmen entsorgt werden. Und wer muss dafür wieder den Kopf hinhalten? Die Putze. Ist ja klar. Beim Staubsaugen überrollt, Papier eingesaugt. Unrettbar verloren. Gottseidank!

Zeichnung von A. R. Penck / www.ludwiggalerie.de
Man merke also, dass man gut daran tut, Dinge zu schenken, die in einem 35 Liter Abfallsack Platz finden und nicht solche, für die man auf die Sondermüll-Deponie fahren muss. Gemeinhin sind solche Geschenke auch billiger. Bei guten Gastgeschenken, zum Beispiel, gelten die drei Regeln der Vergänglichkeit: Essbar, trinkbar oder kompostierbar. Damit liegen Sie immer richtig. Pralinen – eher Sprüngli als Migros. Schaumwein – eher Louis Roederer als Freixenet. Blumen – eher kurze Stile als lange, weil kein Mensch eine Bodenvase zuhause hat, denn dieses überdimensionale, von der Schwiegermutter geerbte, in keinen Schrank passende Vasenungetüm wurde schon längst ganz und gar pflichtbewusst von der Putzfrau totgesaugt. 

Leisten Sie sich auch eine Haushaltsperle. Sie sind reinlich, effizient und verschwiegen: 

www.putzfrau.ch

www.fromsmilerwithlove.com

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