Sich
gegenseitig zu beschenken ist eine schöne Sache. Geburtstage, Weihnachten und Hochzeiten sind
am ergiebigsten, denn da wird meist nicht gespart und wenn man Glück hat, dann
sind die Präsente nicht nur teuer gewesen, sondern entsprechen auch vollkommen
dem Geschmack des Beschenkten. Im Märchen gibt es solche Zufälle. Im richtigen
Leben nicht. Ich behaupte, dass die Mehrheit aller Geschenke beim Empfänger ein
angestrengtes Lächeln, eine mehr oder weniger gekonnt geflunkerte Danksagung ,
aber hauptsächlich den Gedanken daran auslösen, wie das Präsent versteckt,
entsorgt, zerstört oder weitergegeben werden kann, ohne dass es dem Schenker
auffallen wird. Bei wertvollen Sachen ist das eine echte Herausforderung. Dies
ist übrigens einer der Gründe, warum man unbedingt eine Putzfrau braucht. Sie nimmt
einem leidige Arbeiten ab, macht das Haus sauber, ist massgeblich daran
beteiligt, dass der Haussegen nicht in Schieflage kommt, weil keiner putzen
will und jetzt kommt’s: Sie demoliert,
verschusselt oder entwendet ungewollte Geschenke. Das ist der perfekte Fringe
Benefit, also sozusagen eine Putznebenleistung. Klar, sie tut das nicht
wirklich, aber sollte ein Schenker mal nachfragen, wo sein Geschenk geblieben
ist, dann schiebt man es einfach auf die Putze. Achten Sie aber unbedingt darauf,
dass Sie diese nie mit Namen erwähnen, denn sonst haben Sie plötzlich eine
Verleumdungsklage am Hals und das würde aus dem schönen Fringe Benefit ganz
schnell einen hässlichen Kollateralschaden machen.
Kinderzeichnung, Kevin, 3 Jahre |
Liebgemeinte
Geschenke von Paten-, Enkel- oder Freundeskindern sind eine weitere Ansammlung
von Abscheulichkeiten, die die meisten von uns über sich ergehen lassen müssen.
Kinder können weder schöne Bilder malen, noch attraktive Serviettenhalter
basteln. Nicht mal Michelangelo konnte das und Picasso kam auch als Erwachsener
mit den Proportionen schlecht klar. Nie und nimmer wären die Eltern dieser
Superstars auf die Idee gekommen, ihren Sprösslingen zu erlauben ausgefranste
Fresszettel mit Kritzeleien darauf an ihre Paten zu verschenken. Daran sollte
man sich auch heute noch halten. Solches Zeug können die Eltern bei sich zu Hause
an den Kühlschrank kleben aber sie sollten damit nicht an die Öffentlichkeit
gehen. Immerhin können Zeichnungen mit anerkennenden Worten entgegen genommen
und danach diskret im Altpapier entsorgt werden. Leider gibt es auch hier immer wieder
übereifrige Basteleltern, die ihren Kindern einreden, dass sich das Gotti über
eine gerahmte Zeichnung äussert freuen würde. Wie bitte? Gibt es einen
absurderen Gedanken? Kinder zu solchen Taten anzustiften grenzt an Nötigung auf
beiden Seiten. Bei solch unverschämten Schenkungen muss zu allem Übel jetzt
nicht nur das Papier sondern auch noch der Rahmen entsorgt werden. Und wer muss
dafür wieder den Kopf hinhalten? Die Putze. Ist ja klar. Beim Staubsaugen
überrollt, Papier eingesaugt. Unrettbar verloren. Gottseidank!
Zeichnung von A. R. Penck / www.ludwiggalerie.de |
Man merke
also, dass man gut daran tut, Dinge zu schenken, die in einem 35 Liter
Abfallsack Platz finden und nicht solche, für die man auf die Sondermüll-Deponie
fahren muss. Gemeinhin sind solche Geschenke auch billiger. Bei guten
Gastgeschenken, zum Beispiel, gelten die drei Regeln der Vergänglichkeit: Essbar,
trinkbar oder kompostierbar. Damit liegen Sie immer richtig. Pralinen – eher
Sprüngli als Migros. Schaumwein – eher Louis Roederer als Freixenet. Blumen –
eher kurze Stile als lange, weil kein Mensch eine Bodenvase zuhause hat, denn
dieses überdimensionale, von der Schwiegermutter geerbte, in keinen Schrank
passende Vasenungetüm wurde schon längst ganz und gar pflichtbewusst von der
Putzfrau totgesaugt.
Leisten Sie
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www.putzfrau.ch
www.fromsmilerwithlove.com |
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