Jacqueline Aden - Alles begann mit einem Schuhkarton
Eines ist klar: Jacqueline Aden ist ein
absoluter Profi auf ihrem Gebiet. Ganz egal ob es um Antiquitäten,
Designermöbel, Wandfarben, Vorhänge, Innendekoration ganz allgemein oder
Neugestaltung, Umbau oder Umzugsplanung im Speziellen geht: sie kennt sich aus.
Sie weiss, wie man es macht, wo man es her kriegt, aus welcher Epoche es
stammt, oder warum es vielleicht komisch klingt, aber durchaus Sinn macht, ein
Ikea-Sofa mit exklusivem Stoff zu überziehen. Jacquelines Fantasie sind
keinerlei Grenzen gesetzt. Sie ist eine pragmatisch denkende, einfühlsame
Innenarchitektin, die mit einem grenzenlosen Budget genauso umgehen kann wie
mit einem Häufchen angespartem Umzugsgeld aus dem Sparschwein.
Jacqueline Aden |
Die grosse Liebe zur Innendekoration entdeckte
Jacqueline Aden bereits als Kind. Sie
hatte sich zu Weihnachten ein Puppenhaus gewünscht. Ein Wunsch, den das Christkind
Jahr für Jahr schamlos ignorierte. Als sie keine Lust mehr hatte zu warten,
nahm sie die Sache einfach selbst in die Hand. Aus einer Schuhschachtel bastelte sich Jacqueline
ein Wohnzimmer mit Fenstern, Vorhängen, Tapeten und Miniaturmöbeln. Dem Wohnzimmer
folgte bald ein Schlafzimmer, ein Salon, ein Kinderzimmer, bis das ganze
Pappkarton-Puppenhaus komplett war. Seit sie damals mit ihren kleinen
Kinderhändchen die aus Einrichtungsmagazinen ausgeschnittenen Tapeten an die
Kartonwände klebte, hat Jacqueline Aden die Leidenschaft fürs Einrichten nie
mehr verlassen. Sie war sozusagen angefixt.
Kein Wunder also, das Jacqueline später eine
Lehre als Innendekorationsnäherin anfing, diese mit Bravour abschloss und
anschliessend gleich die Atelierleitung des Lehrbetriebes übernahm. Halbe
Sachen sind nicht ihr Ding. Sie will
etwas erreichen und verfolgt ihre Ziele bis heute mit grosser Energie und viel
Engagement. Eine Weiterbildung zur Innenausbauzeichnerin begann sie, weil sie
die Abläufe im Atelier bald in- und auswendig kannte und sich nach neuen
Herausforderungen sehnte. Jacqueline Adens Laufbahn ist beispielhaft. Sie
perfektionierte ihr Talent für Verkaufsberatung in angesehenen Möbelhäusern,
übernahm die Geschäftsvertretung von Designer-Stoffen namhafter Textilien-Hersteller,
verdiente sich ihre Sporen in renommierten Antiquitätengeschäften. Viele Jahre
sammelte sie unbezahlbare Erfahrungen und knüpfte weltweite, wertvolle
Kontakte, bis sie sich vor 10 Jahren mit ihrem Geschäft für Kunsthandel- und
Inneneinrichtung selbständig machte.
In ihrem Inneneinrichtungsgeschäft im Herzen
der Zürcher Altstadt bedient Jacqueline Aden Kunden aus aller Welt. Sie richtet
Häuser ein, baut Villen um, platziert Möbel in kleinen und grossen Wohnungen
neu. Mit grossem Feingefühl geht sie auf die Bedürfnisse ihrer Auftraggeber
ein. „Manchmal ist das gar nicht so leicht, weil die Leute oft selbst nicht
wirklich wissen, was zu ihnen passt und was ihnen gefällt.“ erzählt Jacqueline.
Sie hat ihn aber noch aus jedem Kunden herausgekitzelt, den Herzenswunsch für
das eigene Zuhause. Und wenn einmal klar ist, wohin die Reise geht, dann sorgt
sie auch dafür, dass alle Wünsche in Erfüllung gehen. Gerade bei
Familien-Wohnungen ist es gar nicht so leicht, die Ideen von verschiedenen
Generationen unter einen Hut zu bringen. So etwas braucht viel
Überzeugungsgeschick. Jacqueline hat einen guten Trick parat, der sowohl bei jungen
wie auch bei erwachsenen Kunden Anklang findet, wenn es beispielsweise darum
geht, ungewohnte oder ungewöhnliche Möbelstücke in ein neues Heim zu
integrieren: „Wollen wir es nicht einmal damit probieren?“ schlägt sie dann
vor. „Wir stellen es mal hin, lebt eine Woche damit und wenn es Euch nicht
gefällt, hole ich es wieder ab.“ Bisher musste Jaqueline Aden noch nie etwas
wieder mitnehmen.
Dem geschulten Auge und der langjährigen
Erfahrung ist es zu verdanken, dass Jacqueline mit ihren
Einrichtungsvorschlägen regelmässig ins Schwarze trifft. Als Präsidentin des
Verbandes Schweizerischer Antiquare und Kunsthändler kann sie ausserdem spielend
Kunst von Krempel unterscheiden. Was allerdings nicht heissen soll, dass ein
Schuss Kitsch und ein Spritzer Schnickschnack in den von Jacqueline Aden
eingerichteten Wohnungen verpönt wären. Im Gegenteil. Neben seriösen, reifen
Möbeln machen eben auch fröhliche und kuriose Stücke eine gute Figur.
In ihrem eigenen Zuhause umgibt sie sich
deshalb mit einem gekonnt arrangierten, eklektischem Mix aus Antiquitäten,
Retro-Sesseln, modernen Sofas, Designermöbeln, Brockenhausfundstücken und ganz
viel Kunst. Ausserdem hat sie alle textilen Accessoires von den Vorhängen über
die Kissen bis zu den Bettüberwürfen selbst genäht. Gelernt ist eben gelernt.
Es ist nicht nur ein entspanntes sondern auch ein spannendes Daheim. Es gibt
viel zu sehen und zu staunen. Zum Beispiel eine süsse, kleine Showtreppe am
Fussende des Bettes, damit die beiden Dackel-Hunde mit ihren kurzen Beinchen
aufs hohe Bett hüpfen können. Auf die Frage, was hier in ihrem Zuhause ihr
Lieblingsstück sei, ruft Jacqueline resolut „Mein Mann!“ um dann schmunzelnd
anzuhängen: „Und meine Nähmaschine.“
Und was war jetzt mit dieser Idee vom Ikea-Sofa
mit Designer-Stoff-Bezügen? Die ist deshalb so cool, weil man auf diese Weise
im Handumdrehen aus einem Mainstream-Diwan ein High-End-Kanapee zaubern kann.
Innovative Ideen sind das eine, aber den Mut zu haben, sie auch umzusetzen ist
etwas ganz anderes. Jacqueline hat’s getan und sie wird es immer wieder tun.
Alle Fotos: Copyright by Landhaus Diva
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen