Samstag, 8. März 2014

Landhaus Diva Porträt



Jacqueline Aden - Alles begann mit einem Schuhkarton

Eines ist klar: Jacqueline Aden ist ein absoluter Profi auf ihrem Gebiet. Ganz egal ob es um Antiquitäten, Designermöbel, Wandfarben, Vorhänge, Innendekoration ganz allgemein oder Neugestaltung, Umbau oder Umzugsplanung im Speziellen geht: sie kennt sich aus. Sie weiss, wie man es macht, wo man es her kriegt, aus welcher Epoche es stammt, oder warum es vielleicht komisch klingt, aber durchaus Sinn macht, ein Ikea-Sofa mit exklusivem Stoff zu überziehen. Jacquelines Fantasie sind keinerlei Grenzen gesetzt. Sie ist eine pragmatisch denkende, einfühlsame Innenarchitektin, die mit einem grenzenlosen Budget genauso umgehen kann wie mit einem Häufchen angespartem Umzugsgeld aus dem Sparschwein. 

Jacqueline Aden

Die grosse Liebe zur Innendekoration entdeckte Jacqueline Aden bereits als Kind.  Sie hatte sich zu Weihnachten ein Puppenhaus gewünscht. Ein Wunsch, den das Christkind Jahr für Jahr schamlos ignorierte. Als sie keine Lust mehr hatte zu warten, nahm sie die Sache einfach selbst in die Hand. Aus  einer Schuhschachtel bastelte sich Jacqueline ein Wohnzimmer mit Fenstern, Vorhängen, Tapeten und Miniaturmöbeln. Dem Wohnzimmer folgte bald ein Schlafzimmer, ein Salon, ein Kinderzimmer, bis das ganze Pappkarton-Puppenhaus komplett war. Seit sie damals mit ihren kleinen Kinderhändchen die aus Einrichtungsmagazinen ausgeschnittenen Tapeten an die Kartonwände klebte, hat Jacqueline Aden die Leidenschaft fürs Einrichten nie mehr verlassen. Sie war sozusagen angefixt.


Kein Wunder also, das Jacqueline später eine Lehre als Innendekorationsnäherin anfing, diese mit Bravour abschloss und anschliessend gleich die Atelierleitung des Lehrbetriebes übernahm. Halbe Sachen sind nicht ihr Ding.  Sie will etwas erreichen und verfolgt ihre Ziele bis heute mit grosser Energie und viel Engagement. Eine Weiterbildung zur Innenausbauzeichnerin begann sie, weil sie die Abläufe im Atelier bald in- und auswendig kannte und sich nach neuen Herausforderungen sehnte. Jacqueline Adens Laufbahn ist beispielhaft. Sie perfektionierte ihr Talent für Verkaufsberatung in angesehenen Möbelhäusern, übernahm die Geschäftsvertretung von Designer-Stoffen namhafter Textilien-Hersteller, verdiente sich ihre Sporen in renommierten Antiquitätengeschäften. Viele Jahre sammelte sie unbezahlbare Erfahrungen und knüpfte weltweite, wertvolle Kontakte, bis sie sich vor 10 Jahren mit ihrem Geschäft für Kunsthandel- und Inneneinrichtung selbständig machte.


In ihrem Inneneinrichtungsgeschäft im Herzen der Zürcher Altstadt bedient Jacqueline Aden Kunden aus aller Welt. Sie richtet Häuser ein, baut Villen um, platziert Möbel in kleinen und grossen Wohnungen neu. Mit grossem Feingefühl geht sie auf die Bedürfnisse ihrer Auftraggeber ein. „Manchmal ist das gar nicht so leicht, weil die Leute oft selbst nicht wirklich wissen, was zu ihnen passt und was ihnen gefällt.“ erzählt Jacqueline. Sie hat ihn aber noch aus jedem Kunden herausgekitzelt, den Herzenswunsch für das eigene Zuhause. Und wenn einmal klar ist, wohin die Reise geht, dann sorgt sie auch dafür, dass alle Wünsche in Erfüllung gehen. Gerade bei Familien-Wohnungen ist es gar nicht so leicht, die Ideen von verschiedenen Generationen unter einen Hut zu bringen. So etwas braucht viel Überzeugungsgeschick. Jacqueline hat einen guten Trick parat, der sowohl bei jungen wie auch bei erwachsenen Kunden Anklang findet, wenn es beispielsweise darum geht, ungewohnte oder ungewöhnliche Möbelstücke in ein neues Heim zu integrieren: „Wollen wir es nicht einmal damit probieren?“ schlägt sie dann vor. „Wir stellen es mal hin, lebt eine Woche damit und wenn es Euch nicht gefällt, hole ich es wieder ab.“ Bisher musste Jaqueline Aden noch nie etwas wieder mitnehmen.


Dem geschulten Auge und der langjährigen Erfahrung ist es zu verdanken, dass Jacqueline mit ihren Einrichtungsvorschlägen regelmässig ins Schwarze trifft. Als Präsidentin des Verbandes Schweizerischer Antiquare und Kunsthändler kann sie ausserdem spielend Kunst von Krempel unterscheiden. Was allerdings nicht heissen soll, dass ein Schuss Kitsch und ein Spritzer Schnickschnack in den von Jacqueline Aden eingerichteten Wohnungen verpönt wären. Im Gegenteil. Neben seriösen, reifen Möbeln machen eben auch fröhliche und kuriose Stücke eine gute Figur. 


In ihrem eigenen Zuhause umgibt sie sich deshalb mit einem gekonnt arrangierten, eklektischem Mix aus Antiquitäten, Retro-Sesseln, modernen Sofas, Designermöbeln, Brockenhausfundstücken und ganz viel Kunst. Ausserdem hat sie alle textilen Accessoires von den Vorhängen über die Kissen bis zu den Bettüberwürfen selbst genäht. Gelernt ist eben gelernt. Es ist nicht nur ein entspanntes sondern auch ein spannendes Daheim. Es gibt viel zu sehen und zu staunen. Zum Beispiel eine süsse, kleine Showtreppe am Fussende des Bettes, damit die beiden Dackel-Hunde mit ihren kurzen Beinchen aufs hohe Bett hüpfen können. Auf die Frage, was hier in ihrem Zuhause ihr Lieblingsstück sei, ruft Jacqueline resolut „Mein Mann!“ um dann schmunzelnd anzuhängen: „Und meine Nähmaschine.“  


Und was war jetzt mit dieser Idee vom Ikea-Sofa mit Designer-Stoff-Bezügen? Die ist deshalb so cool, weil man auf diese Weise im Handumdrehen aus einem Mainstream-Diwan ein High-End-Kanapee zaubern kann. Innovative Ideen sind das eine, aber den Mut zu haben, sie auch umzusetzen ist etwas ganz anderes. Jacqueline hat’s getan und sie wird es immer wieder tun. 



 



 


 Alle Fotos: Copyright by Landhaus Diva

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