König Ludwig II in Bayern war von Pfauen
fasziniert – auch von der Musik Richard Wagners und überteuerten Prunkbauten,
aber das ist jetzt hier nicht wichtig und würde bloss die romantische
Schilderung stören. Im Schloss Linderhof scheute Ludwig – wie so oft - keine Kosten und liess sich sogar einen, in
Paris eigens für ihn angefertigten, Pfauenthron installieren, auf dem er gerne
in dunkler Nacht auf die Götterdämmerung wartete. Er fand das einfach „magnifique“! Vielleicht
weil er selbst ein schräger Vogel war und ihm in seinem Leben Schönheit und
Ästhetik weit wichtiger erschienen als die lästigen Regierungsgeschäfte. Wann
immer er in Linderhof weilte, mussten deshalb zwei lebensgrosse Porzellanpfauen
zur Eingangspforte geschleppt werden,
damit jeder sah, dass der König im Schloss residierte. Jeder Regent kann
eine königliche Standarte hissen lassen, aber nur Ludwig kam auf die Idee, mit
Hilfe zweier schillernden Vögel die Kunde seiner Anwesenheit zu verbreiten. Wahnsinnig war er, aber immerhin mit Stil.
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Der Peacock Style ist auch heute eine schöne
Abwechslung zu den gängigen urbanen Grau-Beige-Braun-Einrichtungen. Schillernde
Pfauenfarben erwecken ein Wohnzimmer zu ungeahnt glamourösem Leben. Wer sich
richtig was traut, der ersteigert einen ausgestopften Pfau auf einer
Online-Auktion oder findet mit viel Glück einen im nächsten
Antiquitätengeschäft. Sowas ist immer ein Blickfang. Wenn es etwas einfacher zu
und her gehen sollte, dann kann man sich seinen eigenen Pfauenthron in Form
eines antiken Rattan-Stuhls ins Wohnzimmer holen. Ein paar Pfauenfedern im
Schlafzimmer gepaart mit der farblich dazu passenden Bettwäsche machen aus dem
profanen Schlafgemach ganz schnell ein Boudoir der Extraklasse.
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Übrigens macht es auch durchaus Sinn, das
Gästebad mit Pfauenaugentapeten auszuschlagen, weil es einfach umwerfend
aussieht und Ihre Besucher sich noch Jahre später an diesen Augenschmaus
erinnern werden. Wer sich mit diesen stolzen Vögeln auseinandersetzt und sich
ihre Schönheit im Innenbereich zu Nutze macht, der taucht ein kleines bisschen
ein in die Welt von Ludwig II. Einer Welt voll zarter Verletzlichkeit,
glühender Extravaganz und grenzenloser Leidenschaft. Eine Schwalbe mag noch
keinen Sommer machen, ein Pfau jedoch macht aus jeder Jahreszeit eine Offenbarung
voller Anmut und Eleganz.
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