Freitag, 30. Dezember 2011

Happy New Year

Vergessen sie gute Vorsätze. Lassen sie Raum für Kreativität. 
Seien sie auch 2012 ungehemmt, üppig, temperamentvoll und tollkühn!

Die Landhaus Diva feiert dieses Jahr Silvester zusammen mit 77 Bombay Street. 
Zu sehen im Schweizer Fernsehen am 31.12.2011 um 23.57 Uhr. 

Design Bühnenbild und Dekoration: Landhaus Diva


77 Bombay Street & Landhaus Diva

 

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Weihnachten profan royal


Lassen sie sich nicht von der mehrheitlich übellaunigen Normalität den alljährlichen Weihnachtszauber verderben. Feiern sie dieses Jahr à la Landhaus Diva: Klein und intim, aber dennoch pompös grandios. Nehmen sie sich den Adel dieser Welt zum Vorbild und machen sie es sich damit gemütlich. Der Mittelstand hat ja landläufig die Vorstellung, dass es bei Königs steif und starr zu und her gehe. Au contraire, meine Damen und Herren. Wenn es darum geht Spass zu haben, steht die hohe Tochter der Serviertochter in nichts nach und der edle Schlossherr lässt die derberen Sprüche fallen als der kultivierte Schlosser. Normalerweise wird die steife Oberlippe nur im Umgang mit dem Pöbel angewendet. Prinz Philipp von England schweift manchmal gar in dieser Umgebung ab, was die Queen überhaupt nicht amused, die Boulevard-Presse dafür umso mehr. Man braucht also überhaupt keine Angst zu haben, dass ein bisschen vordergründige Dekadenz schädlich ist. Falls sie Zweifel haben, fragen sie ihren Arzt oder Apotheker.

Als erstes müssen sie ihre Wohnung pimpen. Fürstlichkeit ist angesagt. Fangen sie mit dem Weihnachtsbaum an. Nehmen sie es wörtlich und bestücken sie ihn mit Schmuck: Broschen Ringe, Kettchen, antike Gürtelschlaufen, ein paar alte Perlmuttknöpfe und was sonst noch so in ihrer Schmuckschatulle herum liegt. Wer nichts vorrätig hat, geht zu H&M. Dort gibt es Juwelen zu Schnäppchenpreisen. Bleiben sie bei einer Farbe, sonst driften sie in den Über-Kitsch ab. Kitsch ist an sich nicht gefehlt, aber zu viel ist eben nicht Manor House sondern Freudenhaus.

Dann machen sie weiter bei der Ahnengalerie. Hier sind alle gleich, ob arm, reich oder Bänker: Eine Sippschaft gibt es immer. Das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein. Immerhin sollten sie ihrem Stammbaum Rechnung tragen, indem sie Fotos in ansehendlichen Bilderrahmen aufstellen. Bauen sie sie alle an einem Ort auf. Ganz oft findet man solche Ansammlungen bei Durchlauchten auf einem Steinway Flügel im Drawing Room, aber ein Ikea Anrichte der Marke Billy hinter der Essecke tut es auch. Kaufen sie sich auf dem Flohmarkt noch ein altes schwarz-weiss Foto von der Jahrhundertwende dazu und erwähnen sie beiläufig, mit einem vielsagenden Blick, das sei ihre Ur-Ur-Ur-Tante Anastasia aus St. Petersburg als sie noch ein Kind war.  

Am Weihnachtstag decken sie den Tisch nach Jägerart im Balmoral Style. Stellen sie viele Kerzen auf, setzen sie einen ausgestopften Fasan in die Mitte des Tisches und drapieren sie ein Stillleben aus Granatäpfeln, Orangen, Nüssen und Trauben darum herum. Die Servietten müssen aus Stoff sein, das Geschirr weiss und die Gläser langstielig. Sonst wirkt es nicht glaubwürdig. Servieren sie Boeuf Bourguignon (Voressen) mit Pomme du Lac (Härdöpfelstock mit Seeli), danach Dolce de Marie Antoinette (Schoggikuchen mit Puderzucker) und servieren sie den Kaffee im Salon (Fernsehecke). Reden sie sich das Leben schön. Schaffen sie sich ihre eigene Bel Etage. Seien sie exzentrisch, spektakulär, furchtlos und vergessen sie nie was zu jedem perfekten Familienweihnachten gehört: Erst essen bis man platzt und dann streiten bis alle heulen.

Happy Christmas!
Ihre Landhaus Diva

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Freitag, 16. Dezember 2011

Schöne Worte Teil 1: Beschimpfen mit Stil

In dieser Zeit des allgegenwärtigen Anglizismus ist es an der Zeit mit etwas mehr Würde und Muttersprache zu schimpfen. Four Letter Words sind ja eine schöne Sache, allerdings lassen sie beim Beschimpften keinen Zweifel darüber, auf welchem Niveau sich der Beleidiger bewegt. Nicht das es dann noch eine Rolle spielen würde. Wobei zu erwähnen sei, dass es sich beim Niveau nicht um eine beliebte Handcreme handelt.

Gehen sie neue Wege. Fluchen sie mit Anstand:

Flegel
Er wird gerne bei männlicher Frechheit bemüht. Eine Landhaus Diva sollte sich bei einem verbalen Frontangriff eines impertinenten Sich-Selbst-Überschätzers unter gar keinen Umständen zu undamenhaften Kommentaren verleiten lassen. Besser ist es herablassend drein zu blicken, die Handtasche in leichter Drohgebärde anzuheben und zu sagen: Sie sind ein Flegel! Dann eine Pause und kurz bevor das Gegenüber antworten kann, aufstehen und sagen: Mit Leuten ihrer Sorte kann ich mich nicht aufhalten. Ich muss meine Hunde zum Frisör bringen. Leben sie wohl.

Rüpel
Wer keinerlei Manieren an den Tag oder in die Nacht legt, ist ein solcher. Für Damen ist diese Sorte leider heutzutage allgegenwärtig. Oft sind sie in überfüllten Liften anzutreffen. Sie kennen die Vortrittsregeln nicht und so kann es durchaus vorkommen, dass bei Anhalten des Aufzuges die Lady und der Herr gleichzeitig durch den Ausgang wollen, obwohl die Dame eigentlich den Vortritt hätte. Bei engen Lifttüren endet dies damit, dass beide auf der Schwelle auf Tuchfühlung gehen und aneinander stecken bleiben. Hier gibt es nur eine Verhaltensweise, die der Madam einen stilvollen Abgang ermöglicht: Sich angewidert freischütteln, schockierter, abschätziger Blick, keine Entschuldigung aber: Sie Rüpel! Hoch erhobenen Hauptes hinausstürmen. Nicht zurückblicken. Applaus von den umstehenden Damen.

Halunke
Diese Brandmarkung verdient, wer versucht jemanden übers Ohr zu hauen, zu hintergehen, zu verunglimpfen, zu verleugnen etc. Suchen sie sich etwas aus. Der Halunke kann problemlos bei allen Delinquenten angewendet werden, die nicht entweder Rüpel oder Flegel sind. Wenn sie feststellen, dass sie es mit einem zu tun haben, dann sagen sie ihm an besten auf den Kopf zu, dass sie wissen, dass er einer ist. Sagen sie ihm, dass sie ihn durchschaut haben, dass sie weder mit ihm, noch mit seiner Sippe irgendetwas zu tun haben wollen. Immerhin wisse man ja, dass sein Vater ebenfalls ein Vagant und seine Mutter eine Konkubine vor dem Herrn sei. Aber verlieren sie nie die Contenance und sagen sie den letzten Satz nur, wenn sie sich an einem gut bevölkerten Ort befinden oder schnell rennen können.

Gutes Benehmen zeigt sich eben auch in der meisterhaften Formulierung der Herabwürdigung. Nur wer mit Finesse zu verunglimpfen weiss, kann vor Gericht auf mildernde Anstände plädieren.

Knigge wusste wie es geht. Lesen sie wie der Freiherr gelebt, geliebt und geflucht hat. Lüthy Buchhandlung

Freitag, 9. Dezember 2011

Männergeschenke und Herrenwitze


David Niven
Wenn sie denken, dass sie ihrem Göttergatten mit einem blödsinnig teuren Designerschal oder phänomenal weichen Hausschuhen vom Fusswohl-Shop eine Freude unterm Weihnachtsbaum bereiten, so ist das reiner Selbstbetrug. Ja, ja, ich weiss: „Aber mein Mann findet so was toll und frohlockt vor Entzückung, wenn ich ihm einen Gourmetkorb mit langsamen Lebensmitteln übereiche.“ Blödsinn. Männer sind bloss gute Schauspieler weil sie sich schon längst in ihr Schicksal ergeben haben. 

Sie haben gelernt aus der Not eine Tugend zu machen, denn sie kennen das Prinzip von Ursache und Wirkung: Bin ich unterm Weihnachtsbaum lieb und nett und kugle mich vor Freude über die bekloppten Geschenke meiner Frau, dann kriege ich im neuen Jahr eines oder mehrer dieser Dinge:  Regelmässigen Sex, Chips und Pizza vor der Glotze, meine Ruhe, keine Desperate-Housewives-zusammen-anschau-Pflicht. Ausserdem erspart sich der pflichtbewusste Mann von Welt auf diese Weise den Psycho-Terror unterm Weihnachtsbaum.

Was Männer sich zu Weihnachten wirklich wünschen verdrängt die Frau gemeinhin. Aus drei Gründen: 1. Sie kann sich’s nicht leisten. 2. Sie versteht es nicht. 3. Sie findet es unpassend. 

Nehmen wir zum Beispiel einen Lamborghini Aventador. Der würde zwar nicht unter den Baum passen, aber der männliche Freudentaumel wäre garantiert nicht vorgetäuscht . Hier scheitert die Erfüllung an Punkt 1 – 3 oben. 

Dann hätten wir noch den riesigen LED-LCD Neoplasma TV in HDTV Qualität, ultraschlank, sparsam und leistungsstark. Da kommt Freude auf im Testosteronhaushalt. Man nehme Punkt 2-3 plus die Regel „Ins Haus kommst nichts, dass schlanker ist als die Hausfrau“ und schon wird aus einem multi-medialen Feuerwerk ein Rohrkrepierer. 

Eine einfache Überraschung wäre auch die eigene Frau splitterfasernackt unter dem Weihnachtsbaum. Vielleicht noch mit Sträpschen und Highheelchen. Der Burner schlechthin. Und kostengünstig.  Punkt 3 macht hier den Strich durch die Rechnung weil sie es passender findet ihm etwas zu schenken, was ihm wirklich steht und angezogen gut aussieht.

Das aus weiblicher Perspektive perfekte Männergeschenk ist in maskulinen Augen also nichts weiter als ein Herrenwitz. Und die Moral der Geschichte: Die nackte Wahrheit ist eine Weihnachtsgans.


Dieser Ratgeber hilft! www.books.ch
Und es gibt ihn auch für Männer!

Freitag, 2. Dezember 2011

Lieber George Clooney


Du und dein Hauptsponsor habt euch etwas Grandioses ausgedacht. Bei Nespresso gibt es jetzt Kaffee mit Beigeschmack. Und zwar keinen schalen, sondern wild romantischen. Sozusagen L’Air du Clooney. VARIATIONS nennen sich diese Kreationen und sie tragen die fantastischen Namen Cerise, Fleur de Vanille und Chocolat Noir. Den Hardcore-Ristretto-Trinkern läuten bei so was natürlich die Puristen-Glocken, aber Landhaus Diven, die offen sind für jegliche Verführungen deinerseits, lieber George, können diesem Kaffee nie und nimmer widerstehen.

Die Vanilleblume schmeckt im Abgang ganz dezent nach Rasierwasser. George, ich bin sicher, dass es dein bevorzugtes After Shave war, welches als Inspiration für diesen Kaffee verwendet wurde. Eine gute Wahl, George! Patchouli oder Eukalyptus wäre vielleicht für einen Espresso etwas zu testosterös gewesen.

Beim Kirschenaroma bin ich mir sicher, dass du bittersüsse Erinnerungen an Picknicks im Sommer wieder beleben wolltest. Man schmeckt nebst dem zarten Odeur der Cerise auch einen Hauch von Ameisengift, der bei jedem al fresco Stelldichein unvermeidlich ist. Das schafft beim Cherry Cappucino eine heimelige Atmosphäre. Well done, George!

Zu guter letzt die Schokoladenvariante. Sie ist die Königin unter den Kaffeedüften. Hier hast du wirklich ins Schwarze getroffen. Die längste Praline der Welt im Tassenformat. George, ich weiss nicht, wie du es machst, aber diese Latte ist wirklich die zarteste Versuchung seit es aromatisierten Kaffee gibt.

Danke George, dass du uns mit deinen Coffee-Variations fernab von Gala und Glückspost an deinem Leben teilhaben lässt. Die Morgenlatte ist noch immer der beste Start in den Tag. Au Chocolat, versteht sich!


Sonntag, 27. November 2011

Ode an den Pilz

Der gemeine Fliegenpilz kreuzt meinen Weg seit Wochen. Manchmal ist er hellblau, oft rosa aber es gibt ihn in allen erdenklichen Farben. Passend für jeden Haushalt. Natürlich auch in seiner ursprünglichen Farbe: Rot und Weiss. Seit die Läden sich für den Weihnachtsverkauf gerüstet haben ist er allgegenwärtig, dieser süsse, kleine Pilz.

Offensichtlich ist der Pilz an sich ein Fröhlichkeitsspender im Sinne des Jöh-Effektes, den er bei seinem Anblick bei Gross und Klein auslöst. Ähnlich wie junge Hunde und Männer, die freiwillig auf den eigenen Nachwuchs aufpassen. Sowas findet man härzig. Obwohl der Fliegenpilz ja im richtigen Leben ungeniessbar ist, genauso wie die Hunde übrigens und die Freizeit-Hausmänner. Aber ich schweife ab.

Der Weihnachtspilz ist dieses Jahr ein Must in jedem dekorierten Haus und das ist gut so. Bietet er doch unermesslich viele Gestaltungsmöglichkeiten. Er kann einen ganzen Baum gepunktet herausputzen oder rund um den Tellerrand das Mal des heiligen Abends behindern. Er kann auf Fenstersimsen zwischen Moos wohnen oder frech aus Nikolaus-Socken hervorlugen. Man kann ihn auch in Massen am Bettgestellen befestigen, wobei darauf geachtet werden sollte, dass die Halterungen gut fest gemacht werden, da sonst nach dem festlichen Hallelujah nur noch ein Scherbenhaufen übrig bleiben könnte. Zahmere Aufenthaltsorte für den Pilz sind Kronleuchter, wo sie das Gehänge aufpeppen oder als Farbtupfer in Vogelkäfigen mit oder ohne Vögel. Wenn bereits ein Vogel im Käfig wohnt sollte ein Pilz gewählt werden, der farblich zum Geflügel passt.

Ich persönlich gebe zu, dass ich vom Pilzfieber befallen bin. Ich finde sie einfach putzig. Besonders die Pastellfarbenen haben es mir angetan. Ich habe einen dezenten Etageren-Schrein für sie errichtet, der meinen Esstisch schmückt. Ebenfalls finde ich es passend öfter Pilzrisotto oder anderweitige Pilzadditionen beim Essen zu servieren. Man muss so ein Thema ja auch mal richtig durchziehen, nicht wahr? Das mag nicht ungefährlich sein, macht aber jede Menge Spass und man weiss ja: No risk, no fun.