Lesen bildet.
Einen Schiller zu lesen ganz besonders, einen Hegel über alle Massen, einen
Dostojewski sowieso. Bei Shakespeare schlägt das Leben zu, bei Wilde die Ironie
und bei Moliere der Schalk auf jeder Seite. Lesen ist grossartig. Wer es einmal
entdeckt hat, den lässt es nicht mehr los.
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Ein Buch ist
immer ein Abenteuer. Eine Art Liebegeschichte sogar. Man weiss am Anfang nie,
ob es einen fesseln oder langweilen wird. Die ersten Seiten entscheiden
darüber, ob der Funke über springt, ob man ständig in seiner Nähe bleiben
möchte, bis man es zu Ende gelesen hat, oder ob man es verschmäht. Der
erfahrene Leser weiss, dass man manchmal ein bisschen Geduld haben muss. Nicht
immer funkt es auf den ersten Seiten. Oft muss man ein Buch erst besser
kennenlernen, um es zu schätzen und zu lieben. Das sind dann die wirklich
Guten, die man auch zwei oder drei Mal lesen will und bei denen man immer
wieder etwas Neues entdeckt.
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Natürlich sind
auch die schnellen Romanzen, die humorigen Biographien und die spannenden
Krimis ein Hit. Man will sich ja nicht immer Tiefgründiges zu Gemüte führen.
Leichte Kost ist erfrischend und ein herzhaftes Lachen schreckt die
Bücherwürmer auf. Besonders in den Sommermonaten. In melancholischen
Herbstzeiten kann einem ein bisschen Lyrik gepaart mit klassischer Musik eine
Welt öffnen, die man vorher nicht in sich wusste. Albinonis Adagio und Herman Hesses November. Süsse Wehmut, die
man in den Händen halten kann. Im Winter beflügeln uns die
Weihnachtsgeschichten genauso wie die Dramen von Jane Austin, die in englischen
Herrenhäusern rund um den Kamin spielen. Wenn der Frühling die Hoffnung schürt,
freut man sich auf beschwingte Liebesgeschichten und Märchen aus Tausendundeine
Nacht.
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Nichts wird je
ein Buch ersetzen können. Literatur ist nicht virtuell. Sie ist greifbar. Man
kann sie anfassen, sie riechen, sie liebhaben, sich in ihr verlieren, sie
sammeln und stapeln. Wer je das Glück
hatte, es sich in einer ehrwürdigen Bibliothek gemütlich zu machen, weiss, dass
der Tag zu wenige Stunden hat, um auch nur Ansatzweise all die Worte und Bilder
zu erfassen, die sich darin befinden.
Bücher sind unersetzliche Begleiter, die man ruhig nur nach dem Einband beurteilen kann,
um dann vom Inhalt überrascht zu werden.
In welcher Weise auch immer.
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Abgesehen
davon ist so ein Buch auch etwas sehr Nützliches und Dekoratives. Schön
drapiert auf einem Sideboard macht sich ein Stapel alter Liebesromane
ausserordentlich gut. Ausserdem eignen sie sich wunderbar als Ablageflächen,
wenn sie hübsch aufeinander gestapelt werden.
Sie können als Podest einer antiken Büste dienen oder farblich abgestimmt eine ganze Wand
schmücken. Allein schon deswegen können elektronische Schriften mit den Büchern
nicht mithalten.
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Übrigens ist
es lobenswert aber nicht essentiell, dass man alle Bücher, die man besitzt auch
gelesen hat. Karl Lagerfeld nennt eine stolze Sammlung von 230’000 Büchern sein
Eigen. Sie zu besitzen beflügelt ihn. Sie zu lesen noch viel mehr. Man kann
jedoch davon ausgehen, dass Chanel den Bach runter gehen würde, wenn er jedes
einzelne davon tatsächlich lesen wollte. Lagerfeld hin oder her: Bücher sind Klasse,
gehören in jedes Zuhause und sowieso auf jeden Nachttisch, denn „Ohne Krimi
geht die Mimi nie ins Bett“.
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